PhoTo3D
Einführung
Neben den Vorteilen der Globalisierung erzeugt diese auch starke Abhängigkeit, welche wir durch den Ukraine-Krieg aktuell deutlich zu spüren bekommen. In dieser Hinsicht ist einerseits die Sicherstellung der eigenen Energieversorgung, aber auch die Einsparung und die effiziente Nutzung der Energie von großer Bedeutung.
Unterstützung bei diesen Aufgaben kommt auch von der THWS. Im Rahmen des Projekts „PhoTo3D“ (Photogrammetrische Erfassung von Rohrleitungssystemen sowie Erstellung von 3D-Modellen durch automatisierte Reverse Engineering-Prozesse) wird an der Automatisierung und der Digitalisierung der Arbeitsprozesse zur Dämmung von Industrieanlagen und Rohrleitungssysteme (Abb. 1) geforscht. Ziel ist die schnellere, passgenauere und kostengünstigere Durchführung der dafür notwendigen Arbeiten, um damit die Attraktivität zur Umsetzung energetischer Einsparmaßnahmen zu steigern.
Bisherige Arbeitsweise bei der Durchführung der Dämmmaßnahmen
Der Kooperationspartner Schwartmanns produziert in erster Linie Maschinen zur Herstellung einer „Zwei-Komponenten“-Dämmung. Das zu dämmende Rohr wird mit einem flexiblen Dämmstoff (z.B. Mineralwolle) umwickelt, welcher dann mit einer, auf den Schwartmanns Maschinen maßangefertigten Blechhülle umschlossen und damit geschützt wird (Abb. 2 und Abb. 3).
Der Isolierer fertig zur Dokumentation eine technische Zeichnung, in der alle relevanten Maße des Objekts vermerkt werden, die für die Herstellung der Dämmung von Nöten sind. Im nächsten Schritt erfolgt die Übergabe dieser Maße an die Software von Schwartmanns und damit die digitale Planung der Dämmung. Der Entwurf wird anschließend über eine Schnittstelle an die Fertigungsmaschine übergeben, welche die Einzelteile der Blechhülle fertigt. Diese können dann zusammen mit dem manuell zugeschnittenen Dämmstoff am Objekt angebracht werden.
Neuer Ansatz und erste Ergebnisse
Das Messprinzip der Stereokamera ist mit dem menschlichen Sehen vergleichbar. Durch zwei Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven ist eine räumliche Wiedergabe der Objekte möglich. Der Abstand und die Ausrichtung der Kameras wird vor der Messung im Rahmen einer Kalibrierung hochgenau bestimmt, sodass aus den Bildern eine maßhaltige Rekonstruktion des Aufnahmeobjekts möglich ist.