Arbeiten im Labor für Geoinformationssysteme

Mit VR und Phantasie in der Zukunft

Do, 30 Sep 2021 | Meldung
Auf der Mainfrankenmesse können die BesucherInnen innovative Entwicklungen der FHWS auf dem Feld der Geovisualisierung selbst ausprobieren

Als „echte Mitmach-Messe“ bezeichnete Judith Gerlach die Mainfranken-Messe bei ihrer Eröffnung am Samstag. Wie das gemeint ist, demonstrierte die bayerische Staatsministerin für Digitales direkt am Stand der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt FHWS. Gemeinsam mit dem FHWS-Präsidenten Prof. Dr. Robert Grebner sowie Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt testete sie dort eine im Studiengang Geovisualisierung entwickelte VR-Anwendung und unternahm einen virtuellen Rundgang durch die historische Domstraße.

Bei strahlendem Sonnenschein hat Judith Gerlach die alle zwei Jahre stattfindende Leistungsschau auf den Würzburger Mainwiesen eröffnet; noch bis zum 3. Oktober präsentieren sich dort rund 300 in- und ausländische Anbieter aus Handel, Handwerk, Industrie und Dienstleistung. Am Stand der FHWS (Halle der Stadt Würzburg) ließ sich Gerlach nicht lange bitten und griff selbst zu VR-Brille und Controller. Auf die Frage, ob sie lieber einen virtuellen Spaziergang durch die rekonstruierte historische Synagoge Fürth oder die Würzburger Domstraße vor ihrer Zerstörung machen wolle, entschied sich die gebürtige Würzburgerin spontan für die „Domstraße vor 1945“; beide VR-Anwendungen sind erst kürzlich im Studiengang Geovisualisierung entwickelt worden. Bei der Domstraßen-Anwendung können die NutzerInnen mit einer VR-Brille in die Zeit um 1930 eintauchen: Man spaziert an Fassaden und Geschäften vergangener Zeiten vorbei, blickt auf den sprudelnden Vierröhrenbrunnen und lauscht dem Glockengeläut des Domes. Vorbeiflanierende Passanten und eine vorbeirasselnde Straßenbahn sorgen für Leben und Atmosphäre.

„Judith Gerlach hat die Brille sehr routiniert bedient und einiges nachgefragt“, berichtet Hochschul-Dozent Stefan Sauer. Besonders beeindruckt sei sie von der Nachtdarstellung mit romantischem Schneefall gewesen, so Sauer weiter. Interesse habe die Staatsministerin auch am Studiengang Geovisualisierung bekundet, der mit der „Stadt der Zukunft“ ein weiteres innovatives Projekt auf der Messe präsentiert: Ein Semester lang haben Studierende mit viel Phantasie und Zukunftslust städtebauliche Konzepte für die Weiterentwicklung der Stadt Würzburg entworfen. Im Fokus standen dabei Ökologie, Klimafreundlichkeit, soziale Gerechtigkeit und lebenswertes Wohnen. Die visionären Ergebnisse der Ideenwerkstatt – wie ein Stadion auf dem Sanderrasen, ein Flussbad im Alten Hafen, ein Fahrradhighway über der Innenstadt oder eine urbane Seilbahn zwischen den Stadtteilen – wollen Impulse geben und regen zum Weiterdenken an. (Anja Legge)